PODIUM ESSLINGEN
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#bebeethoven
01 Jan. 2018—30 Apr. 2021
Esslingen, Berlin, ...

#bebeethoven

Beethoven-Jubiläum 2020

Was ist das musikalisch Radikale im 21. Jahrhundert? Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven 2020 tat PODIUM Esslingen typischerweise nicht das Naheliegende – die oft gehörten Kompositionen des legendären und scheinbar vertrauten Übervaters der klassischen Musik einfach neu aufzulegen. Vielmehr schaffte PODIUM mit einem mehr als drei Jahre angelegten Fellowship-Programm in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes die Möglichkeit für zwölf jungen Künstler*innen, sich selbst die Freiheit zu nehmen, ähnlich eigensinnig und dabei wegweisend zu agieren – heute also ihre Musik so zu entwickeln, wie Beethoven einst die europäische Kunstmusik neu dachte: Nicht Beethoven spielen, sondern Beethoven sein!

Was ist das musikalische Radikale?

Zum Beethoven-Jubiläum erforscht PODIUM Esslingen gemeinsam mit jungen Künstler*innen die grundlegenden Fragen und Strukturen des Musikschaffens. Einige der bemerkenswertesten Musiker*innen, die derzeit in den Grenzbereichen von Alter Musik, Experiment, Klassik, Pop und Elektronik arbeiten, komponieren, Musik schaffen, fanden in dem dreijährigen Projektzeitraum von #bebeethoven Antworten, die so vielfältig klingen wie die Herausforderungen der Gegenwart: Wie mit dem Paradigma der Werktreue umgehen, der Diktatur der Partitur? Zum Beispiel so: Mit dem Geist des postmodernen Minimalismus dem gestrige Pomp der italienischen Oper neue Intensitäten abgewinnen, wie in der auf Geige und Klavier kondensierten "La Bohème" des norwegischen Pianisten Mathias Halvorsen. Wie die technologischen Möglichkeiten kreativ nutzen, die sich heute so unübersichtlich schnell entwickeln – vielleicht: eine Künstliche Intelligenz gebären, die ganz neue Formen der menschlichen Stimme findet, wie das den Avantgardisten Holly Herndon und Mat Dryhurst gelang. Oder gleich Musiker*innen mit ihren eigenen Avataren improvisieren lassen, wie es der Komponist Alexander Schubert in seinem Stück "Instrumental Convergence" wagte. Und wie die Reflexionen und die Wut darüber, wie Diskriminierungen, Ungleichheiten und Privilegien unsere Gesellschaft prägen, in Musik fließen lassen, wie Musik zum Ort machen, andere, nachhaltige Formen von Gesellschaft auszuprobieren? Etwa wie das STEGREIF.orchester, das ohne Hierarchien das Miteinander-Musizieren neu denkt und das Orchester als sozialen Integrationsraum versteht. Oder: Mit intensiver Recherche, aber auch dem Öffnen hochkultureller Räume den Eurozentrismus und die weiße Normalität des Musikbetriebes aufbrechen, wie Elisa Erkelenz das mit ihrem Projekt "Outernational" versucht. Und wer es nicht wagte, selbst zu Beethoven zu werden, konnte sich noch immer an #bebeethoven-Fellow Koka Nikoladze orientieren. Der in Norwegen lebende Georgier traf mithilfe einer Schamanin des Geist Ludwigs und erkannte, dass er – so wie Beethoven – einfach sein Ding machen sollte: Am Ende der drei Projektjahre wurde Nikoladze zu einer living Beat-Maschine, verwendete Alltagsgegenstände als Schlagzeug und rappte über seine Kindheit im Sozialismus.

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#bebeethoven Abschlussbericht
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n.a.