Festival 28 Apr.—07 Mai 2022
Esslingen
PODIUM Festival 2022


Dranbleiben!
Wenn das PODIUM Festival des Jahres 2022 einen Sound hat, dann ist es die unwahrscheinlichste Hymne, die denkbar ist: ein etwa 25minütiges Avantgarde-Stück zwischen Improvisation und Kontrolle. Julius Eastmans „Stay On It“ eröffnete 1973 nicht nur einen neuen Weg für die musikalische Avantgarde, sondern dachte auch die Rolle von Komponist*innen ganz neu. Nicht als Autor*innen, sondern als Kindergärtner*in, als lenkende Elemente in einem Wunderland kreativer Freiheit, das gerade durch das sanfte Schubsen in eine festgelegte und durchaus strenge Struktur sich entfalten kann. Jazz ist das nicht, Pop auch nicht, nicht Minimalismus, natürlich nicht Neue Musik. Improvisation: nein, ein Jam: eher nicht, ex tempore: nie. Es gibt Layers und Themen und Grooves, vor allem Grooves, aber eben auch Dissonanzen, verstörende Brüche, und alles ist darin angelegt, nichts davon vorgegeben. Die Spielenden entscheiden über die Phrasen, über die Dauer von Wiederholung, die Kommunikation auf der Bühne, wie auch immer das Ensemble sie gestalten will, ist der Schlüssel. Höchste Konzentration verlangt das Stück ebenso wie entfesselte Spielfreude. -> Zum Konzertrückblick

Streicher an der Grenze
Die Hoffnung ist eine Menschenfeindin: Der Abend FUEL setzt sich mit dem Ende des fossilen Zeitalters auseinander und führt die Musiker*innen des ensemble reflektor an ihre körperlichen Grenzen.

Schwermetallmusik
Der Konzertabend „Die Hand, das Werk“ lässt Musiker*innen zwischen Stahlblechen und Messingstäben die mathematische Präzision der Fuge und die laute Rhythmik industrieller Klangwelten erkunden.

Visionen der Erfüllung
Sehr human präsentiert sich die Ewigkeit im Eröffnungskonzert des PODIUM-Festivals in Esslingen. Ein ungewöhnlich zusammengesetztes Orchester erkundet in Stücken von Renaissance bis in die Gegenwart säkularen Wohlklang und erhabene Dissonanzen.
Zerfließe, mein Herze, in Fluten der Zähren
Die Johannespassion von J.S. Bach wird in dieser Produktion von PODIUM Esslingen zu einem intensiven und fesselnden Erlebnis mit einem Sänger, Cembalo und Orgel sowie Schlagwerk verdichtet. Der isländische Tenor Benedikt Kristjánsson erzählt ausgehend vom Evangelisten die komplette Passion und nimmt verschiedene Rolle ein, singt dabei auch die Alt- und Sopranarien. Die Cembalistin und Organistin Elina Albach und der Schlagzeuger Philipp Lamprecht zeichnen mit ihrer farbenreichen Bearbeitung das Orchester nach. Es entsteht eine neue, zeitgenössische, und doch dem Original gegenüber sehr respektvolle Version, die die ganze Dramatik der Passion auf einen kammermusikalischen Punkt bringt. Das Publikum singt dabei, wie es in der originalen Aufführungspraxis zu Bachs Zeiten üblich war, die Choräle gemeinsam mit den Musiker*innen.
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